DuRoWe 552

 
DuRoWe 552 | Das Uhrwerksarchiv

DuRoWe 552

Beschreibung

Anfang der 50er Jahre begann die Herstellung automatischer Armbanduhrenwerke in Deutschland. Wenn es auch nicht das erste solche Werk auf dem Markt war, so markiert doch das Durowe 552 den Beginn einer ungemein erfolgreichen Serie an Automaticwerken, die im Laufe der Jahre immer wieder in wichtigen Details überarbeitet wurde. Das hier vorgestellte Durowe 552 ist der Urahn, der 1952 das Licht der Welt erblickte.

DuRoWe 552: Grundplatine

Grundplatine

Die Grundplatine ist dieselbe, wie beim Handaufzugswerk Durowe 522, welches wiederum nur eine Abwandlung des Durowe 422 mit um eine Linie vergrößerter Grundplatine ist. Dessen Verwandter wiederum (mit Datum) ist das Durowe 435, das sich bereits im Archiv befindet.

DuRoWe 552: Minutenradbrücke

Minutenradbrücke

Wie damals üblich, so ist auch hier das direkt angetriebene Minutenrad unter einer Brücke gelagert, im hier gezeigten Exemplar sogar steingelagert.

DuRoWe 552: Räderwerk

Räderwerk

Natürlich sind auch alle weiteren Lager des Räderwerks mit Steinen ausgestattet, wir haben es hier also klar mit einem besseren Werk zu tun.

Die direkt angetriebene Zentralsekunde war seinerzeit ebenfalls topmodern.

DuRoWe 552: Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Die stoßgesicherte Schraubenunruh ist in zwei hauseigenen Duroswing-Stoßsicherungen gelagert und schlägt noch zeitgemäß langsam mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde. Sie reguliert ein klassisches Ankerwerk schweizer Bauart.

DuRoWe 552: Grundplatine des Automaticmoduls

Grundplatine des Automaticmoduls

Das Automaticmodul ist als Block mit drei Schrauben auf dem Basiswerk montiert und kann ebenso einfach demontiert werden. Die Kraftübertragung zwischen Sperrrad und erstem Reduktionsrad erfolgt über eine vertikale Breguetkupplung des Reduktionsrads. Sie funktioniert genau so, wie die Breguetkupplung eines Kupplungsaufzugs:

DuRoWe 552: Breguetkupplung, Eingriff Sperrrad

Breguetkupplung, Eingriff Sperrrad

Durch diese Kupplung wird der empfindliche Automaticaufzug bei Handaufzugs vom Werk entkoppelt. Wie empfindlich er ist, kann man gut am ersten Reduktionsrad gesehen, dessen äußerer Zahnkranz schon Auflösungserscheinungen zeigt, vermutlich durch eine Blockade. Ein Fehlerbild, das bei frühen Duromaten nicht unbedingt selten ist.

DuRoWe 552: Räderwerk des Automaticmoduls

Räderwerk des Automaticmoduls

Das Räderwerk besteht aus zwei Reduktionsrädern und einem Wippenwechsler, der dafür sorgt, daß egal in welcher Richtung sich der Rotor dreht, die Reduktionsräder immer in dieselbe Richtung gedreht werden und somit das Werk aufziehen. Die schwierig zu montierende Sperrklinke steht immer unter (Feder-)Spannung und verhindert ein Ablaufen des Aufzugs.

In späteren Werken wurde der hier noch einseitig gelagerte Wippenwechsler unter eine eigene Platine gesetzt und rubin-gelagert. Dies erleichtert auch die Revisionsarbeiten erheblich!

DuRoWe 552: Automaticmodul, Oberseite

Automaticmodul, Oberseite

Der Rotor ist achsengelagert und besitzt auf der Außenseite des Achslagers sein Zahnrad:

DuRoWe 552: Unterseite des Rotors

Unterseite des Rotors

Ohne Automaticmodul kann man gut die Verwandschaft zu den verwandten Durowe-Handaufzugswerken erkennen. Einzig der zusätzliche Stein neben dem Sperrrad zur Aufnahme des Reduktionsrads samt Kupplung verrät es hier.

DuRoWe 552: Durowe 552 ohne Automaticmodul

Durowe 552 ohne Automaticmodul

Ein letztes Bild mit montierter Automaticeinheit aber abgezogenen Rotor, der über einen Keil mit zwei Schrauben gesichert ist. Das Werk ist praktisch komplett überdeckt.

DuRoWe 552: Werk ohne Rotor

Werk ohne Rotor

Zifferblattseitig läßt sich gut der Kupplungsaufzug mit der im vorliegenden Exemplar beschädigten Winkelhebelfeder erkennen, außerdem noch die Decksteine von Anker- und Kleinbodenrad. Theoretisch könnte selbst der Anker einen Deckstein im zifferblattseitigen Lager bekommen, die entsprechende Aussparung der Platine wäre schon vorhanden.

DuRoWe 552: Durowe 552 Zifferblattseite

Durowe 552 Zifferblattseite

Im Labor

Das vorliegende Exemplar kam in einem stark verdreckten Gehäuse, sowie mit blockierter Automatic und bescheidenen Gangwerten in die Werkstatt. Nach erfolgter Reinigung läuft das Werk wieder passabel, nur der Zahnschaden im Automatic-Aufzug konnte nicht mehr behoben werden.

Zeitwaagen-Ergebnis



horizontale Lagen
Zifferblatt oben +5 s/Tag 223° 3.0ms
Zifferblatt unten +12 s/Tag 226° 3.3ms
vertikale Lagen
Krone rechts (12 oben) -30 s/Tag 180° 4.3ms
Krone oben (3 oben) +47 s/Tag 175° 4.6ms
Krone links (6 oben) +36 s/Tag 170° 4.8ms
Krone unten (9 oben) +29 s/Tag 176° 3.8ms

Technische Daten

Hersteller:DuRoWe
Kaliber:552
Größe:11 1/2'''
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Anzahl Steine:25
Hemmung:Anker
Unruh-Ausführungen: Nickel-Schraubenunruh
Stoßsicherung(en): Duro-Swing
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Gegenuhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:nein
Regulierorgan:Rückerzeiger mit langem Arm
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad
  • Minutenrad
  • Federhaus
Bauweise:Massivbau
Aufzugstyp:Wippenaufzug
Winkelhebelfeder:3 Loch/Löcher
Ausstattung:
  • SCD (direkte Zentralsekunde)
  • AUT (Automatikaufzug)
Produktionszeitraum:1952 - 1956
Referenzen: Flume: 1952 65
Erwähnung in Artikeln (Jahre): 1953 - 1954

Anwendungsgalerie

DuRoWe 552: EBS Herrenuhr

EBS Herrenuhr

DuRoWe 552: Licht Automatic Herrenuhr

Licht Automatic Herrenuhr