Asco 375

 
Asco 375 | Das Uhrwerksarchiv

Asco 375

Beschreibung

Das Asco 375, das um 1972/1973 gebaut wurde, ist eines der frühesten Quarzwerke aus Deutschland mit einer Analoganzeige.

Mit einem Durchmesser von 31mm (13 3/4 Linien) fällt es außergewöhnlich groß aus, dies ist vor allem auch der notwenigen großen Knopfzelle, sowie dem damals noch sehr großen 32kHz-Quarz geschuldet.

Leider fehlt dem vorliegenden Werk die oben aufgesetzte Elektronikplatine, die pro Sekunde einen (oder zwei?) Impuls abgibt, die Unruh kurz im Uhrzeigersinn auslenkt, und sie anschließend wieder in die Grundstellung zurückbringt.

Asco 375: Grundplatine

Grundplatine

Da sich in diesem Werk nur Untersetzungsstufen befinden, die notwendige Kraft also von Rad zu Rad abnimmt, wurden nur wenige Lagersteine verwendet, nur für den Anker, das Sekundenrad (dort nur auf der Werksbrücke) und für das Kleinbodenrad.

Asco 375: Räderwerk

Räderwerk

Die Unruh, die elektromechanisch, also aktiv bewegt wird, schaltet über eine Stiftanker das zentrale Sekundenrad weiter, alle zwei Halbschwingungen einen Zahn. Ein Rückwärtsdrehen wird durch eine Feder verhindert.

Das zentrale Sekundenrad treibt das Kleinbodenrad an, welches dann werksseitig das Zeigerwerk antreibt.

Asco 375: Werk ohne Unruh

Werk ohne Unruh

Der mechanische Teil dieses Werks wurde wohl von der Durowe gefertigt, das unterstützt auch die Tatsache, dass die Unruh in zwei Duroswing-Stoßsicherungen gelagert sind, den hauseigenen Durowe-Stoßsicherungen.

Asco 375: Unruh

Unruh

Ein kleines Meisterwerk für sich ist die Unruh, die die Schwingspule trägt. Die elektrische Energie wird einerseits über die Unruhspirale zugeführt, andererseite über den, in einem Lagerstein isolierten Pin, der über eine weitere Spirale auf der Werksseite mit Strom versorgt wird.

Asco 375: noch ohne Magnete

noch ohne Magnete

Die Unruhspirale hat keinen Einfluß auf das Gangverhalten, sie ist maximal dafür gut, die Unruh nach dem Weiterschalten wieder in die Ausgangsposition zu bringen - also nicht anders, als bei einem Drehspulinstrument.

Asco 375: Magnete

Magnete

Die beiden Magnete können entfernt werden, wie man das von den meisten elektromechanischen Werken kennt.

Asco 375: leere Zifferblattseite

leere Zifferblattseite

Bei 5 Uhr erkennt man das Trieb des Kleinbodenrads, welches in das Minutenrad eingreift und damit das Zeigerwerk antreibt.

Asco 375: Minutenrad mit Rutschkupplung

Minutenrad mit Rutschkupplung

Das Minutenrad ist mit einer Rutschkupplung versehen.

Asco 375: Kalendermechanismus

Kalendermechanismus

Eine recht moderne Konstruktion ist die Datumsanzeige des Asco 375. Der Datumsring wird außen durch vier Metall-Ringe gelagert (eine vergleichbare Konstruktion kennt man nur von Rolex). Der Schalthebel wird in Verbindung mit einem beweglichen Schaltnocken (bei 7 Uhr) über den Tag ausgelenkt und kann, unterstützt von der Feder bei 5:30 Uhr, sich Mitternacht schlagartig “entladen” und den Datumsring um eine Position weiterschalten.

In der mittleren Kronenraste kann das Datum mit Hilfe des Schaltsterns bei 4 Uhr schnell korrigiert werden.

Asco 375: Asco_375: Zifferblattseite

Asco_375: Zifferblattseite

Auch wenn die Datumsschaltung dieses Werks modern und zeitgemäß war, so ist es doch mehr als verständlich, dass diesem Werk kein Erfolg beschieden war. Die Konstruktion ist viel zu aufwändig, viel zu empfindlich und auch zu teuer, von der Größes des Werks ganz zu schweigen. Einzig für Sammler sind derartige Werke ganz großes Kino.

Technische Daten

Hersteller:Asco
Kaliber:375
Größe:13 3/4''' (gemessen: 31,0mm)
Halbschwingungen pro Stunde:7200
Anzahl Steine:10
Hemmung:Quarz
Unruh-Ausführungen: Unruh mit Spule
Stoßsicherung(en): Duro-Swing
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:ja
Bauweise:Pfeilerbauweise
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Winkelhebelfeder:3 Loch/Löcher
Ausstattung:
  • SCD (direkte Zentralsekunde)
  • QG (Datum (Fenster))
  • RDR (Datumskorrektur)
  • Q (quarzgeregelter Antrieb)
Produktionszeitraum:197x
Inventarnummer:20045

Links

Dieses Werk wurde von Horst Kull gespendet. Ganz herzlichen Dank für die tolle Unterstützung des Uhrwerksarchivs.