Baumgartner 582

Beschreibung

Ein, wohl erst ab Mitte der 1970er Jahre auf den Markt gebrachtes Stiftankerwerk in Roskopf-Bauweise ist das recht modern ausgeführte Kaliber Baumgartner 582, das in zahlreichen unterschiedlichen Ausführungen erhältlich war und Baumgartner zumindest noch bis zum Ende im Jahr 1982 das Überleben sicherte.

Hier ist die Basisausführung vorgestellt, die nur eine Anzeige von Stunden, Minuten und Sekunden bietet, und deren Grundplatine den kleineren Durchmesser, 12 1/2 Linien, besitzt.

Dieses Werk war auch in einer skelettierten Version erhältlich.

Ausstattungsmäßig muß man allerdings Abstriche machen, die Grundversion besitzt nur einen einzigen Deckstein, den sichtbaren, werksseitigen Unruhlager-Deckstein. Alle anderen Lager und Decksteine bestehen nur aus Stahl.

Der Räderwerksaufbau entspricht weitgehend dem eines Stiftankerwerks in Roskopf-Bauweise, einzig das direkt angetriebene Zentralsekundenrad unterscheidet es von einem reinrassigen Roskopf-Werk.

Das Federhaus, auf dessen Unterseite das, mit einer Rutschkupplung versehene Rad zum Antrieb des Zeigerwerks sitzt, treibt das Großbodenrad an. Ihm folgen Kleinbodenrad, Zentralsekundenrad und Ankerrad.

Als Hemmung kommt eine Stiftankerhemmung zum Einsatz, in die entweder eine Unruh mit Finger, oder eine Unruh mit Ellipse eingreift. Bei der “Finger”-Ausführung sitzt der Finger auf der Gabel auf der Oberseite, sonst auf der Unterseite.

Das Baumgartner 582 verwendet in allen Ausführungen eine moderne, schraubenlose, dreischenklige Ringunruh, die sogar stoßgesichert gelagert ist.

In der hier gezeigten Ausführung erkennt man schön den Unruhfinger.

Recht genial ist das Gesperr ausgeführt, es besteht aus einem einzigen Bauteil, dem in sich federnd gelagerten Sperrhebel, der in einer flachen Aussparung unterhalb des Sperrrads gelagert ist.

Wenn das Minutenrohr noch nicht montiert ist, sieht man auf der Zifferblattseite das untere Rad des Federhauses

Es steht, anders als bei echten Roskopfwerken in Verbindung mit dem Wechselrad, welches das Stundenrad antreibt.

Bei echten Roskopfwerken wäre das Wechselrad gleichzeitig Teil eines doppelten Rads auf dem Federhaus, hier wird nur ein einfaches Rad verwendet.

Es gibt auch eine zwei-steinige Ausführung, bei dieser ist auch das zifferblattseitige Unruhlager mit einem Rubin-Deckstein versehen.

Schön zu sehen ist der zwar einfache, aber doch funktionssichere Kupplungsaufzug.

Im Labor

Zeitwaagen-Ergebnis

Man hier gut erkennen, dass auch Stiftankerwerke durchaus gute Gangleistungen aufweisen können, vorausgesetzt man reguliert sie selber.

Technische Daten

Anwendungsgalerie