Beschreibung
In den frühen 1950er Jahren gab es quasi ein Wettrennen, wer in Deutschland das erste serienmäßige Automatic-Werk auf den Markt bringt. Knapper Gewinner war im Jahr 1951 Bifora mit dem Kaliber 103 SA, vor dem Kaliber 552 der DuRoWe.
Während die 1951er-Ausführung noch mit einem Hebelwechsler (analog zum Felsa 415 verwendete, sparte man sich bei der 1952er Überarbeitung diesen von Felsa patentierten Mechanismus ein und setzte auf einen Wippenwechsler, der mit einem Übertragungsrad weniger auskam.
Die Grundplatine des 13 linigen Werks entspricht der des Bifora 103, bekam aber einen größeren Durchmesser, um genügend Platz für den Schwermetallreif des Rotors zu bieten.
Natürlich sind bei diesem Werk alle wichtigen Lager, ausgenommen Minutenrad und Federhaus, mit Steinen ausgestattet.
Der Räderwerksaufbau ist zeitgemäß traditionell mit direkt angetriebenem Minutenrad aus der Mitte, mit Kleinbodenrad, Sekundenrad und Ankerrad.
Das Bifora 103 SA (neu) besitzt eine Schraubenunruh, die in zwei Super-Shock-Resist-Stoßsicherungen gelagert ist und mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde ein Palettenankerwerk schweizer Bauart reguliert. Die Justage erfolgt über einen langen Rückerzeiger.
Auf der Innenseite der Räderwerksbrücke ist mit drei Schrauben das Rotorlager montiert. Die Räderwerksbrücke entspricht der des Kalibers 103, besitzt aber Aufnahmen und Wände für den Automaticmechanismus.
Der Rotor trägt in seiner Mitte ein Rubinlager mit einem äußeren Zahnkranz, der in Verbindung mit dem oben Rad des Wippenwechslers steht.
Man erkennt gut bei 7 Uhr den Wippenwechsler der Automatic. Er ist sehr simpel gebaut, besteht aus zwei kleinen Zahnrädern, die miteinander in Eingriff stehen, und je nach Drehrichtung des oberen Zahnrades, gelangt entweder dieses oder das untere Zahnrad in den Eingriff mit dem ersten Reduktionsrad, welches über eine Sperrklinke daran gehindert wird, in der falschen Richtung zu drehen.
Der Nachteil dieses Wippenwechslers ist sein sehr langer Totwinkel, also der Winkel, der Rotor überstreichen muß, bis der Wippenwechsler umschaltet. In diesen ca. 70° bewegt sich der Rotor leer, also ohne das Werk aufzuziehen.
Der Automaticmechanismus ist über eine beidseitige Lamellenkupplung mit dem Sperrad des Aufzugs verbunden. Diese Kupplung sorgt dafür, daß beim Handaufzug die Automatic ausgekuppelt wird.
Die Lamellenkupplung ist, wie man sieht, eine sehr simple Konstruktion. Nur sie steht in Verbindung mit dem Vierkant der Federhauswelle; die beiden Kupplungsräder oben und unten dagegen nicht!
Ziffblattseitig erkennt man den Kupplungsaufzug und die Stoßsicherung des Werks, das damals mit zum Besten und Teuersten gehörte, was in Deutschland auf den Markt kam.
Auch dem Kaliber 103 SA neu war keine lange Produktionszeit beschieden, bereits im Folgejahr 1953 wurde es durch das Kaliber 111A ersetzt, welches wieder ebenfalls nur ein Jahr später wieder ersetzt wurde.
Technische Daten
Hersteller: | Bifora |
Kaliber: | 103 SA neu |
Größe: | 13''' (gemessen: 28,9mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Anzahl Steine: | 22 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Nickel-Schraubenunruh |
Stoßsicherung(en): |
Super Shock Resist |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Rückerzeiger mit langem Arm |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 1 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Produktionszeitraum: | 1952 - 195x |
Referenzen: |
Flume: 1952 68 |
Produktionszeitraum: | 1952-1962? |
Inventarnummer: | 17024 |