DuRoWe 322

 
DuRoWe 322 | Das Uhrwerksarchiv

DuRoWe 322

Beschreibung

Runde Durowe-Werke mit kleinem Durchmesser (hier 8 3/4 Linien, also knapp 2cm) waren stets Exoten im Programm der Pforzheimer UhrenRohWerke, so auch das hier vorgestellte Kaliber Durowe 322, welches aus den frühen 1950er Jahren stammt und eine sehr kompakte Bauweise bietet.

DuRoWe 322: Grundplatine

Grundplatine

Es ist, typisch für Durowe, von guter Qualität und für die damalige Zeit modern konstruiert.

DuRoWe 322: Grundplatine mit Minutenrad

Grundplatine mit Minutenrad

So besitzt es beispielsweise ein zentrales Minutenrad, welches aber oberhalb des Federhauses läuft. Hier kommt dann doch ein wenig die Bauweise der gedrungenen Formwerke dieser Zeit zum Vorschein.

DuRoWe 322: Räderwerk

Räderwerk

Mit seiner direkt im Kraftfluss befindlichen Zentralsekunde, die zwischen Kleinbodenrad und Ankerrad kommt, spiegelt es in diesem Aspekt genau die Bauweise der damals sehr populär gewordenen Werke mit Zentralsekunde wider. Da die Zentralsekunde direkt angetrieben ist, gibt es keine Probleme mit Ruckeln oder Flattern des Sekundenzeigers.

DuRoWe 322: Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Als Hemmung kommt eine schweizer Palettenankerhemmung zum Einsatz, die von einer zweischenkligen Schraubenunruh reguliert wird, welche in zwei hauseigenen Duroswing-Stoßsicherungen gelagert ist.

Sie arbeitet mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde und wird direkt am Rückerzeiger reguliert.

Wegen der kompakten Bauweise liegen Unruh und Unruhspirale unter(!) dem Minutenrad, das Sekundenrad aber oberhalb des Unruhklobens. Dass das “Einfädeln” der Unruh unter diese Gegebenheiten keine triviale Angelegenheit ist, kann man sich gut vorstellen.

DuRoWe 322: Durowe 322: Zifferblattseite

Durowe 322: Zifferblattseite

Natürlich nutzt das Durowe 322 einen Kupplungsaufzug (dessen Winkelhebelfeder beim hier gezeigten Exemplar leider gebrochen ist).

Schön zu erkennen ist die Einfassung der Duroswing-Stoßsicherung auf 6 Uhr. Man fühlt sich hier gleich an die Einfassung der Incabloc-Stoßsicherung erinnert.

Ein kleines Detail noch zum Schluß, durch die Verwendung von Decksteinen für beide Ankerrad-Lager konnte das Durowe 322 sogar mit 17 Steinen aufwarten - Anfang der 1950er Jahre nicht unbedingt selbstverständlich.

Im Labor

Dieses Werk kam mit starken Tragespuren ins Archiv und bekam einen einfachen Service.

Zeitwaagen-Ergebnis

Das Gehäuse und auch die Gangwerte verraten, dass dieses Werk beim jahrzehntelangen Tragen nicht geschont wurde, hier hilft auch ein Service ohne Austauschteile nicht weiter.

horizontale Lagen
Zifferblatt oben +137 s/Tag 221° 1.1ms
Zifferblatt unten +114 s/Tag 181° 1.2ms
vertikale Lagen
Krone rechts (12 oben) +26 s/Tag 174° 1.6ms
Krone oben (3 oben) +70 s/Tag 161° 1.4ms
Krone links (6 oben) +110 s/Tag 167° 1.3ms
Krone unten (9 oben) +66 s/Tag 161° 1.4ms

Technische Daten

Hersteller:DuRoWe
Kaliber:322
Größe:8 3/4''' (gemessen: 19,5mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Anzahl Steine:17
Hemmung:Anker
Unruh-Ausführungen: Monometallische Schraubenunruh (zweischenklig)
Stoßsicherung(en): Duro-Swing
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:nein
Regulierorgan:Spiralschlüssel
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad
  • Minutenrad
  • Federhaus
Bauweise:Massivbau
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Winkelhebelfeder:5 Loch/Löcher
Befestigung Winkelhebel:geschraubt
Ausstattung:
  • SCD (direkte Zentralsekunde)
Referenzen: Feilner: Bl.28 2141
Flume: K1 1957 30
Erwähnung in Artikeln (Jahre): 1953 - 1954
Inventarnummer:23022

Anwendungsgalerie

DuRoWe 322: Uroga Damenuhr

Uroga Damenuhr