Beschreibung
Aus den 1970er Jahren stammt das Lorsa 81, ein tonneauförmiges Werk mit 6 3/4 x 8 Linien, das vermutlich zwischen Mitte der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre produziert wurde, und somit eines letzten kleinen Handaufzugswerke aus Frankreich ist.
Die zeitgleich angebotene, runde Ausführung dieses Werks wurde als Lorsa 82 angeboten. Technisch sind beide Werke identisch.
Die Ausführung dieses Werks ist standardgemäß; natürlich besitzen alle wichtigen Lager Steine.
Der Räderwerksaufbau folgt den üblichen Standards für tonneauförmige Werke dieser Größe: Federhaus, zentrales Minutenrad, klein ausgeführtes Kleinbodenrad, klein ausgeführtes Sekundenrad und schließlich wieder ein großes Ankerrad.
Durch den limitierten Platz liegen die unteren Lager von Kleinboden- und Sekundenrad oberhalb des Ankerrads.
Die Ausführung des Gesperrs ist ebenso einfach wie genial, es besteht nur aus einem einzigen Bauteil, einer gefederten Klinke (Lasche), die unterhalb des Sperrrads gelagert ist, und in den Zahnkranz des Sperrrads eingreift.
Das Sekundenrad wird hier erst in der noch aufzusetzenden Zentralsekundenbrücke gelagert. Die Zentralsekunde wird dabei über ein, nur fliegend gelagertes, auf eine Achse gestecktes Übertragungsrad angetrieben, welches sich auf Position 4 Uhr befindet.
Das Problem dieser Konstruktion ist, dass sobald das fliegende Übertragungsrad die Brücke berührt, oder auch nur das winzigste Staubkorn sich zwischen Übertragungsrad und Brücke setzt, die Reibung so stark anwächst, dass die Amplitude des Werks völlig einbricht.
Als Hemmung kommt eine schweizer Palettenankerhemmung zum Einsatz.
Diese wird von der schraubenlosen, dreischenkligen Ringunruh reguliert, die bereits mit 21600 Halbschwingungen pro Stunde arbeitet, und in zwei RUFA-Antishock-Lagern gegen Stöße geschützt ist.
Eine Regulierung der Schlagzahl ist nur direkt am Spiralschlüssel möglich.
Auf der Zifferblattseite des Lorsa 81 zeigt sich das erwartete Bild: Natürlich kommt ein Kupplungsaufzug zum Einsatz, und man erkennt schön den zweistöckigen Aufbau mit den Lagern von Sekunden- und Kleinbodenrad oberhalb (werksseitig gesehen) des Ankerrades.
Im Labor
Zeitwaagen-Ergebnis
Auf der Zeitwaage machte dieses vergleichsweise kleine Werk einen exzellenten Eindruck; bei etwas höherer Amplitude dürften alle Werte innerhalb der Chronometernorm liegen.horizontale Lagen | |||
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Zifferblatt oben | -2 s/Tag | 259° | 0.4ms |
Zifferblatt unten | +-0 s/Tag | 246° | 0.2ms |
vertikale Lagen | |||
Krone rechts (12 oben) | -8 s/Tag | 195° | 1.2ms |
Krone oben (3 oben) | -+0 s/Tag | 195° | 0.3ms |
Krone links (6 oben) | +6 s/Tag | 200° | 0.0ms |
Krone unten (9 oben) | +-0 s/Tag | 196° | 0.9ms |
Technische Daten
Hersteller: | Lorsa |
Kaliber: | 81 |
Größe: | 6 3/4 x 8''' (gemessen: 15,2 x 17,9mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 21600 |
Hebewinkel: | 52° |
Anzahl Steine: | 17 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Monometallische Ringunruh (dreischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
Rufa-Anti-Shock |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Gegenuhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | ja |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 6 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Referenzen: |
Frankreich: 1976 |
Inventarnummer: | 22060 |