UMF 83-31 (M 1)

 
UMF 83-31 (M 1) | Das Uhrwerksarchiv

UMF 83-31 (M 1)

Beschreibung

Bereits 1923 brachte Thiel das 18-linige Taschenuhrenwerk “Regular” auf den Markt, ein preiswertes, aber dennoch in vielen Details clever konstruiertes Stiftankerwerk.

Im Laufe seiner 67-jährigen Bauzeit wechselte der Name einige Male, von Thiel Regular über UMF Regular und UMF M 1 bis hin zu letzten Bezeichnung UMF 83-31.

UMF 83-31 (M 1): UMF 83-31 (vorletzte Ausführung F3)

UMF 83-31 (vorletzte Ausführung F3)

Nicht nur die Kalierbezeichnung änderte sich im Laufe der Zeit, sondern auch die Ausführung, bei der am Ende sowohl auf einen eigenen Unruhkloben, als auch auf den Ankerkloben verzichtet wurde. Selbst das Stundenrad wurde in der letzten Ausführung, bezeichnet ab F4, ab 1978 nur noch als Plastikrad ausgeführt.

UMF 83-31 (M 1): Grundplatine

Grundplatine

Die gestanzte Grundplatine, die in den älteren Versionen bis Anfang der 70er Jahre noch gelb gebrannt ist, läßt sofort erkennen, daß es sich um eine preiswerte Pfeilerkonstruktion handelt, bei der der Räderwerksbrücke auf drei Pfeilern sitzt. Lagersteine gibt es natürlich keine.

UMF 83-31 (M 1): Räderwerk

Räderwerk

Der Räderwerksaufbau könnte kaum klassischer sein, stammt er doch bereits aus den 1920er Jahren: Das Federhaus (das einzeln entnommen werden kann) treibt das zentrale Minutenrad an, anschließend folgen Kleinboden- und Sekundenrad. Auf letztem sitzt die dezentrale Sekunde bei 6 Uhr. Schlußendlich folgt das Ankerrad.

UMF 83-31 (M 1): Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Eine kleine Besonderheit ist beim Anker zu sehen - vermutlich um seine Betriebssicherheit zu erhöhen besitzt er an seinem werksseitigen Ende eine u-förmige Gabel, die über dem Ankerrad läuft und bei übermäßiger Auslenkung des Ankers an der Ankerradwelle anstoßen würde und ein Verbiegen der Ankerstifte verhindern könnte.

UMF 83-31 (M 1): Anker

Anker

Das UMF M1 (83-31) besitzt verständlicherweise nur eine einfache schraubenlose Ringunruh, die in zwei Körnerlagern (das zifferblattseitige Lager ist höhenverstellbar) läuft. Da die “angespitzten” Körnerwellen recht unempfindlich gegenüber Stößen sind, und es in den 1920er Jahren auch noch keine Stoßsicherungen im Masseneinsatz gab, gibt es verständlicherweise keine Stoßsicherung.

UMF 83-31 (M 1): UMF 83-31 (Ausführung F3): Zifferblattseite

UMF 83-31 (Ausführung F3): Zifferblattseite

Überraschenderweise wurde beim Gesperr nie gespart, es ist sauber mit einer eigenen Sperrklinke ausgeführt. Ansonsten besitzt dieses Werk erwartungsgemäß einen Wippenaufzug und große Aussparungen für Anker und Ankerrad, was den Service, vor allem das Ölen, angenehm vereinfacht. Bei 3 Uhr sieht man außerdem das zifferblattseitige Körnerlager der Unruh, welches wie bei einer Schraube höhenverstellbar ist.

Technische Daten

Hersteller:UMF
Kaliber:83-31 (M 1)
Größe:18''' (gemessen: 38,7 / 44,2mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Hemmung:Stiftanker
Unruh-Ausführungen: Nickel-Ringunruh
Stoßsicherung(en): keine
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:nein
Regulierorgan:Spiralschlüssel
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad, Minutenrad, Federhaus
Bauweise:Pfeilerbauweise
Aufzugstyp:Wippenaufzug
Winkelhebelfeder:2 Loch/Löcher
Produktionszeitraum:1923 - 1990
Referenzen: Flume: 1947 92
Inventarnummer:17027

Anwendungsgalerie

UMF 83-31 (M 1): UMF Regular Taschenuhr

UMF Regular Taschenuhr

UMF 83-31 (M 1): UMF Regular Taschenuhr

UMF Regular Taschenuhr

UMF 83-31 (M 1): Ruhla Taschenuhr  (nur Fragment)

Ruhla Taschenuhr (nur Fragment)

Dieses Werk in zweierlei Versionen samt Taschenuhren sind Spenden von Mario und Marco Bublitz, und an das Uhrwerksarchiv. Ganz herzlichen Dank dafür!