Omega 690

 
Omega 690 | Das Uhrwerksarchiv

Omega 690

Beschreibung

Ein absolut selten zu findendes Werk, das auch in der Literatur kaum Beachtung findet, ist das Omega 690, ein wahrhaft winziges ( 7,2 x 18,6 mm ) Baguettewerk, welches vermutlich in Schmuckuhren Verwendung fand. Die rotgoldene Färbung unterstützt den wunderschönen Anblick dieses Meisterwerks der Mikromechanik.

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Omega 690: Größenvergleich mit einem 10-Cent-Stück

Größenvergleich mit einem 10-Cent-Stück

Der Größenvergleich mit einem Zehn-Cent-Stück zeigt eindrucksvoll, wie winzig dieses, nur über die Werksrückseite aufziehbare Werk ausgefallen ist.

Omega 690: Seitenansicht

Seitenansicht

Die Seitenansicht läßt die Baguette-Bauform (lang und rechteckig) gut erkennen.

Omega 690: Hemmung

Hemmung

Die Hemmung dieses, in zwei Positionen justierten, Werks läßt sich hier gut erkennen (der Staubfaden ist inzwischen selbstverständlich entfernt…): Der Anker ist nicht nur hochglanzpoliert, sondern ist auch mit besonders sauber geschliffenen und abgerundeten Kanten versehen. Dadurch wirkt er gleichzeitig massiv und zerbrechlich.

Eine weitere Besonderheit des Ankers ist, daß er lateral ausgeführt ist, d.h. er besitzt nicht die übliche gabelförmige Form, sondern der Eingriff in die Unruhe erfolgt am verlängerten Arm.

Die, beidseitig mit einer Kif Flector-Stoßsicherung versehene, vierschenklige Unruh (typisch für Omega-Werke!) ist goldfarbig ausgeführt. Die Unruhspirale ist fest mit dem Unruhkloben verbunden, in ihrer Länge wird sie aus Platzgründen nur über einen relativ langen Rückerzeiger justiert.

Omega 690: Blick auf die untere Ebene

Blick auf die untere Ebene

Auf den beiden folgenden Bildern kann man gut erkennen, daß sich das eigentliche Räderwerk,  Sekunden- und Kleinbodenrad unter der Unruhpartie befinden. Nur das Ankerrad geht über die gesamte Werkhöhe, da es Hemmung und Räderwerk “verbindet”.

Das Minutenrad, das direkt angetrieben ist, befindet sich unterhalb des Federhauses

Omega 690: ... noch besserer Blick ins Innere

... noch besserer Blick ins Innere

Zifferblattseitig sieht man ebenfalls das Räderwerk sehr gut, und wenn man ganz genau hinsieht, erkennt zwischen Sekunden- und Kleinbodenrad noch einen Teil der zifferblattseitigen Kif Flector-Stoßsicherung der Unruh.

Omega 690: Omega 690 Zifferblattseite

Omega 690 Zifferblattseite

Der Stellmechanismus (rechts oben im Bild) besteht aus einem Zahnrad, das von der Werksrückseite in seiner Höhe verändert wird. Im gedrückten (von der Werksrückseite gesehen) Zustand hat es keinen Eingriff in die weiteren Räder, lediglich beim Ziehen (wieder von der Werksrückseite gesehen) der Krone nimmt es Verbindung mit dem silbernen Rad auf, welches abgeschrägte Zähne besitzt, um dadurch in den Eingriff zu springen, ohne Schaden zu nehmen.

Omega 690: Blick auf das Zeigerwerk

Blick auf das Zeigerwerk

Technische Daten

Hersteller:Omega
Kaliber:690
Größe:3 1/4 x 8 1/4'''
Halbschwingungen pro Stunde:19800
Hebewinkel:53°
Anzahl Steine:17
Hemmung:Anker
Unruh-Ausführungen: Beryllium-Bronze-Ringunruh
Stoßsicherung(en): KIF Flector
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Gegenuhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:nein
Regulierorgan:Spiralschlüssel
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad)
  • Sekundenrad, Kleinbodenrad
  • Minutenrad, Federhaus
Referenzen: Flume: K3 -

Anwendungsgalerie

Omega 690: unbekannte Omega-Schmuckuhr

unbekannte Omega-Schmuckuhr

Vielen Dank an Harald Hoeber für die Spende dieses Werks!

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