Poljot 2609

 
Poljot 2609 | Das Uhrwerksarchiv

Poljot 2609

Beschreibung

Ende der 1960er Jahre brachte die ersten Moskauer Uhrenfabrik ein großes 11 1/2 liniges Handaufzugskaliber, Poljot 2609, auf den Markt.

Beeindruckend ist seine streng geometrische Form der Brücken, und auch das eine oder andere konstruktive Detail.

Poljot 2609: Grundplatine

Grundplatine

Mit Lagersteinen ist dieses Werk ausreichend ausgestattet, sogar das Minutenrad ist steingelagert.

Poljot 2609: Grundplatine mit rubingelagertem Übertragungsrad

Grundplatine mit rubingelagertem Übertragungsrad

Eine Besonderheit stellt das steingelagerte(!) Übertragungsrad zwischen Federhaus und Minutenrad-Trieb dar.

Warum man sich dafür entschieden hat, mit den sich dadurch ergebenden Konsequenzen wie dem entgegen der üblichen Drehrichtung drehenden Federhaus, was ein Zwischenrad zum Wechsel der Drehrichtung im Räderwerk des Aufzugs zur Folge hat, ist schwer nachvollziehbar, zumal es vom Platz her ein Leichtes gewesen wäre, das Federhaus ein wenig zur Mitte des Werks zu versetzen.

Poljot 2609: das Minutenrad ist unter einer Brücke gelagert

das Minutenrad ist unter einer Brücke gelagert

Wie oft, ist auch hier das zentrale Minutenrad unter einer einer Brücke gelagert. Es wird durch das oben aufgeführte Zwischenrad angetrieben, liegt also im direkten Kraftfluss.

Poljot 2609: Räderwerk

Räderwerk

Der Rest des Räderwerks folgt dem üblichen Standard mit Kleinbodenrad, direktem Zentralsekundenrad und Ankerrad. Das Räderwerk und überhaupt das ganze Werk baut mit nur 3,2mm recht flach.

Poljot 2609: Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Als Unruh kommt eine stoßgesicherte, schraubenlose, dreischenklige Unruh zum Einsatz, möglicherweise aus Glucydur.

Ihre Schlagzahl von 18000 ist noch traditionell niedrig und kann über einen recht langen Spiralschlüssel reguliert werden.

Als Hemmung kommt die klassische schweizer Palettenankerhemmung zum Einsatz.

Poljot 2609: Unruhspacer

Unruhspacer

Um das Höhenspiel der Unruhwelle bei eventuell unterschiedlichen Stoßsicherungen auszugleichen, wird, wie auch hier, bei russischen Uhren gerne ein flaches Messingplättchen, der sogenannte Spacer, unter den Unruhkloben gelegt.

Poljot 2609: noch leere Zifferblattseite

noch leere Zifferblattseite

Das Poljot 2609 nutzt sogar ein steingelagertes Wechselrad (hier noch nicht montiert).

Poljot 2609: Poljot 2609: Zifferblattseite

Poljot 2609: Zifferblattseite

Auf der Zifferblattseite ist schön zu erkennen, wie der Rand des Werks abgeschrägt wurde, um Höhe einzusparen. Das Federhaus ragt daher über den Rand der Platine hinaus.

Technische Daten

Hersteller:Poljot
Kaliber:2609
Basiskaliber:Poljot 2609
Größe:11 1/2''' (gemessen: 26,0mm)
Höhe:3,20mm
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Hebewinkel:51°
Anzahl Steine:17
Hemmung:Anker
Unruh-Ausführungen: Monometallische Ringunruh (dreischenklig)
Stoßsicherung(en): 3-schenklig russisch
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:ja
Regulierorgan:Spiralschlüssel
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad
  • Federhaus
  • Übertragungsrad
  • Federhaus
Bauweise:Massivbau
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Winkelhebelfeder:4 Loch/Löcher
Befestigung Winkelhebel:gesteckt
Ausstattung:
  • SCD (direkte Zentralsekunde)
Inventarnummer:23036
Dieses Werk in dreifacher Ausfertigung ist eine Spende von Jake R.Kaywell an das Uhrwerksarchiv. Vielen Dank für die tolle Unterstützung!

Kaliberfamilie
Poljot 2609