Beschreibung
1963 lancierten die Pforzheimer Uhrenrohwerke die Serie 360/1360. Diese unterschied sich nur minimal vor der vorher produzierten Serie 260/1260, und zwar in der Ausführung der Unruh und im späteren Teil der Serie durch eine zweigeteilte, servicefreundlicheren Hauptplatine.
Das Werk wurde in unterschiedlichen Ausführungen produziert, beispielsweise mit unterschiedlichen Stoßsicherungen (im Archiv sind KIF Ultraflex, Incabloc und Rufasuper zu finden) und unterschiedlichen Stein-Zahlen (erreicht durch unterschiedlich viele Decksteine).
Die wohl gängigste Ausführung dürfte die mit einer Incabloc-Stoßsicherung gewesen sein. Hier ist übrigens schön die Vorbereitung für eine 21-steinige Ausführung zu erkennen, allerdings fehlen die dafür nötigen Decksteine.
Die Grundplatine dieses modernen Werks ist tadellos ausgeführt, sogar das Federhaus ist steingelagert.
In dem hier detailliert beschriebenen Werk wurde eine selten zu findende Rufasuper-Stoßsicherung verbaut. Die Räder laufen in den gewohnten 17 Steinen; zwei davon (Ankerrad beidseitig) sind als Decksteine ausgeführt. Andere Ausführungen sind mit auch mit 21 Steinen (alle Lager mit Decksteinen versehen, auch zifferblattseitig) erhältlich.
Das zentrale, und direkt vom Federhaus angetriebene Minutenrad ist unter einer eigenen Brücke gelagert.
Die weiteren Bestandteile des Räderwerks sind Kleinbodenrad, Zentralsekundenrad (direkt angetrieben) und Ankerrad. Für die 1960er Jahre ganz typisch.
Als Unruh wurde im Vergleich zur Serie 260/1260 eine sehr moderne dreischenklige Ringunruh verwendet, zudem war der Spiralklötzchenträger, an der die Unruhspirale befestigt ist, verschiebbar gelagert.
Die Schlagzahl liegt noch bei langsamen 18000 Halbschwingungen pro Stunde und die Justage erfolgt über einen langen Spiralschlüssel mit einem Loch zum präziseren Greifen. Technisch ist das fast einem langen Rückerzeiger ebenbürtig.
Eine Besonderheit dieses Werks ist, dass sich das Gesperr auf der Innenseite der Räderwerksbrücke befindet.
So wie die frühen 360er Werke noch Teile des 260-Aufbaus (Dreiviertelplatine, allerdings existierten schon in der 260er Serie die Bohrungen für die zweigeteilte Platine) verwendeten, so wurde in späteren 360er Werken schon Winkelhebelfeder der 460er Serie eingebaut. PUW konnte somit auch bei den jeweils neueren Werksgenerationen noch die Lagerbestände der vorhergehenden Serie verwenden, eine wahrhaft vorausschauende Bauweise!
Je nach Kundenwunsch wurden unterschiedliche Stoßsicherungen verbaut, und wer beispielsweise 21 Steine auf dem Zifferblatt ausweisen wollte, bekam auch zifferblattseitig Decksteine.
Technische Daten
Hersteller: | PUW |
Kaliber: | 360 |
Basiskaliber: | PUW 360 |
Größe: | 11 1/2''' (gemessen: 25,6mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Anzahl Steine: | 17/21 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Nickel-Ringunruh |
Stoßsicherung(en): |
KIF Ultraflex Incabloc Rufasuper neu |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Gegenuhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | ja |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 1 Loch/Löcher |
Befestigung Winkelhebel: | geschraubt |
Ausstattung: |
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Referenzen: |
Flume: K3 41 |
Erwähnung in Artikeln (Jahre): | 1963 - 1971 |
Inventarnummer: | 23039 |