Beschreibung
Ein ganz besonders seltenes Werk ist das, zwischen 1967 und 1969 nur ganze 15.000 mal gebaute Zenith 1731, das sich diese Produktionszahl sogar mit seinem direkten Verwandten, dem Basiskaliber Zenith 1730 teilen muß.
Dieses Handaufzugswerk für Damenuhren mißt gerade einmal 17,3 mm Durchmesser (7 3/4 Linien) und ist interessanterweise in keinem der gängigen Werksucher zu finden.
Die Grundplatine zeigt bereits die hohe Qualität dieses Werks an, selbst das Minutenrad ist hier steingelagert.
Das zweite, was auffällt ist, dass das Räderwerk ein zusätzliches Rad besitzt, denn normalerweise folgen auf das Ankerrad nur zwei weitere Räder bis zum zentralen Minutenrad - vorausgesetzt, man nutzt wie auch hier den klassischen Aufbau mit direkt angetriebenem zentralen Minutenrad.
Das Federhaus treibt wie gesagt das zentrale Minutenrad direkt an, gefolgt von Kleinbodenrad und Sekundenrad. Soweit noch alles wie gewohnt, aber anstelle des jetzt erwarteten Ankerrads tritt ein weiteres Übertragungsrad, das nicht nur wie das Sekundenrad recht niedrig verzahnt ist, sondern sogar massiv ausgeführt ist. Erst dann folgt am Ende das filigrane Stahl-Ankerrad, das wegen des zusätzlichen Rads spiegelverkehrt ausgeführt ist.
Warum diese Kombination gewählt wurde, darüber kann man nur spekulieren. Vermutlich ermöglicht die niedrige Verzahnung des Sekundenrads und der deswegen notwendige weitere Untersetzungsschritt eine bessere Kraftübertragung auf das Ankerrad und dadurch eine höhere Ganggenauigkeit.
Der Gangregler des Zenith 1731 gehört mit zum Besten, was seinerzeit üblich war: Es wurde eine dreischenklige, schraubenlose Glucydur-Unruh verwendet, die natürlich in zwei Incabloc-Stoßsicherungslagern läuft und bereits mit 21600 Halbschwingungen pro Sekunde arbeitet. Ihre exakte Frequenz kann über eine verzahnte Feineinstellung justiert werden.
Natürlich kommt als Hemmung eine schweizer Palettenankerhemmung zum Einsatz, aber das ist bei einem Werk dieser Qualität sowieso selbstverständlich.
Ein interessantes Detail ist die in die Federhausbrücke eingelassene und auf ihrer Unterseite verschraubte Sperrfeder. Sie alleine bildet das Gesperr, was funktional zwar einwandfrei ist, aber optisch nicht ganz zu dem sonst so gut ausgeführten Werk paßt. Wenigstens kann sie nicht fortfliegen…
Auf der Zifferblattseite gibt es nichts besonderes zu sehen. Das Zenith 1731 nutzt selbstverständlich einen Kupplungsaufzug, und man erkennt die zifferblattseitige Incabloc-Stoßsicherung.
Dass die Platine an den Rändern abgeschrägt ist liegt daran, dass Werke seinerzeit besonders flach sein mußten, um in elegante, flache Uhren eingebaut werden zu können. Mit einer Höhe von nur 2,7 mm ist das dem Zenith-Werk auch sehr gut gelungen.
Technische Daten
Hersteller: | Zenith |
Kaliber: | 1731 |
Größe: | 7 3/4''' (gemessen: 17,3mm) |
Höhe: | 2,70mm |
Halbschwingungen pro Stunde: | 21600 |
Hebewinkel: | 51° |
Anzahl Steine: | 19 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Glucydur-Ringunruh (dreischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
Incabloc |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | ja |
Regulierorgan: | unbekannt |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 4 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Produktionszeitraum: | 1967-1969 |
Stückzahlen: | 15000 (1730 & 1731) |
Inventarnummer: | 21036 |