Felsa 790

 
Felsa 790 (Rotor + Achse fehlen) | Das Uhrwerksarchiv

Felsa 790 (Rotor + Achse fehlen)

Beschreibung

Das, hier rotgold ausgeführte Felsa 790, das 1953 auf den Markt kam, ist vergleichsweise selten zu finden und wurde wohl von Felsa seltener als das deutlich bekanntere, zeitgleich auf den Markt gebrachte Kaliber 1560 produziert, nämlich gerade einmal 69.500 mal.

Felsa 790: Grundplatine

Grundplatine

Wie alle Felsa-Kaliber, so ist auch das Felsa 790 bestens verarbeitet.

Alle wichtigen Lager sind mit Rubinen ausgekleidet.

Felsa 790: Grundplatine mit Minutenrad

Grundplatine mit Minutenrad

Die klassische Räderwerkskonstruktion erfordert ein zentrales Minutenrad, das vom Federhaus direkt angetrieben wird. Es ist unter einer eigenen Brücke gelagert.

Felsa 790: Räderwerk

Räderwerk

Der Rest des Räderwerks folgt auch dem klassischen Schema, auf das zentrale Minutenrad folgt ein doppeltes Kleinbodenrad, das mit beiden Zahnkränzen in das Zentralsekundenrad, gleichzeitig aber nur mit seiner Unterseite in das Sekundenradtrieb eingreift. Dadurch läuft das stark übersetzte Sekundenrad deutlich “runder”.

Felsa 790: Kleinbodenrad

Kleinbodenrad

Letztes Rad ist, wie nicht anders zu erwarten, das Ankerrad, das aus Stahl ausgeführt wird, und in das mit einer schweizer Palettenankerhemmung interagiert.

Felsa 790: Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Die goldfarbige Glucydur-Schraubenunruh ist eine wirkliche Augenweide!

Sie arbeitet mit gemächlichen 18000 Halbschwingungen pro Stunde und kann mit Hilfe eines langen Rückerzeigers reguliert werden.

Als Stoßsicherung werden zwei Incabloc-Lager verwendet, quasi der Goldstandard seinerzeit.

Felsa 790: Innenseite Räderwerksbrücke

Innenseite Räderwerksbrücke

Eine kleine Besonderheit der Konstruktion des Felsa 790 ist das Kronrad: Es befindet sich auf der Innenseite der Räderwerksbrücke, unter der auch das Federhaus gelagert ist.

Felsa 790: Werk ohne Automatic

Werk ohne Automatic

Das Gesperr ist winzig, es befindet sich am äußersten Rand der Räderwerksplatine und wird von einer Feder gegen das Sperrad gedrückt.

Felsa 790: Räderwerk Automatic

Räderwerk Automatic

Das “Bidynator”-Prinzip hat Felsa hier beibehalten: Der Rotor treibt das Übertragungsrad des Hebelwechslers an. Je nach Drehrichtung wird eines der beiden großen Wechselräder antrieben; die Sperrklinke des linken Wechselrads sorgt dafür, dass nur Drehungen in einer Richtung möglich sind.

Felsa 790: Klinkenrad

Klinkenrad

Nach dem rechten Wechselrad kommt das Reduktionsrad mit Klinkenkupplung ins Spiel. Es treibt das Sperrad des Federhauses an und sorgt gleichzeitig bei Handaufzug dafür, dass die Automatic ausgekuppelt wird.

Felsa 790: Räderwerk Automatic, Seitenansicht

Räderwerk Automatic, Seitenansicht

Der Rotor, der beim vorliegenden Exemplar leider fehlt, ist achsengelagert. Die Achse ist mit drei Schrauben auf der Räderwerksbrücke befestigt.

Felsa 790: Felsa 790: Zifferblattseite

Felsa 790: Zifferblattseite

Die Zifferblattseite zeigt sehr schön die Incabloc-Stoßsicherung und eine kleine Hilfs-Minuterie, die verwendet wird, um ein noch nicht mit Zifferblatt versehenes Werk zu justieren.

Technische Daten

Hersteller:Felsa
Kaliber:790
Größe:11 1/2''' (gemessen: 26,0mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Anzahl Steine:22
Hemmung:Anker
Unruh-Ausführungen: Glucydur-Schraubenunruh (zweischenklig)
Stoßsicherung(en): Incabloc
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:nein
Regulierorgan:Rückerzeiger mit langem Arm
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad, Zentralsekundentrieb, Federhaus
  • Minutenrad
Bauweise:Massivbau
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Winkelhebelfeder:3 Loch/Löcher
Ausstattung:
  • SCI (indirekte Zentralsekunde)
  • AUT (Automatikaufzug)
Produktionszeitraum:1953 - 1960
Referenzen: Flume: 1957 57
Erwähnung in Artikeln (Jahre): 1959
Inventarnummer:20047

Anwendungsgalerie

Felsa 790: Ankra Automatic Herrenuhr

Ankra Automatic Herrenuhr