Doxa 103

 
Doxa 103 | Das Uhrwerksarchiv

Doxa 103

Beschreibung

Das Doxa 103 ist ein recht hochwertig verarbeitetes 11 1/2 liniges Handaufzugswerk aus der Schweiz, das auf dem ETA 2391 basiert.

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Daß das Doxa 103 auf dem ETA 2391 basiert, erkennt man am einfachsten, wenn man das Räderwerk vergleicht. Der Aufbau ist identisch, in beiden Fällen wird das Minutenrohr zifferblattseitig über das Kleinbodenrad angetrieben. Das Kleinbodenrad selber wird dabei durch das, mit auffällig dicken Achsen und Trieben ausgeführte Großbodenrad, das in Verbindung mit dem Federhaus steht, angetrieben.

Doxa 103: Räderwerk

Räderwerk

Die Zentralsekunde liegt im direkten Kraftfluß und wie man auch gut erkennen kann, ist der Aufbau des Räderwerks sehr platzsparend erfolgt. Auf der großen 11 1/2 linigen Platine ist jedenfalls noch jede Menge Platz - was nicht zuletzt auch daran liegt, daß das ETA 2391 wiederum nichts anderes ist, als das ETA 2390, dessen Grundplatine am Rand so erweitert wurde, daß der Durchmesser von 10 1/2 auf 11 1/2 Linien stieg.

Doxa 103: Grundplatine

Grundplatine

Die goldfarbige Glucydur-Schraubenunruh ist noch nicht stoßgesichert, dafür aber wurde ihr eine blaue Nivarox-I-Spirale spendiert, deren Ende bereits in einem beweglichen Spiralklötzchenträger befestigt war - zusammen so ziemlich das beste, was es auf dem (Massen-)Markt gab.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: Das Doxa 103 verzichtet auf jegliche Feinregulierung, so daß die effektive Länge der Unruhspirale lediglich direkt am Spiralschlüssel eingestellt werden kann. Diese doch sehr billige und grobe Regulierungsmöglichkeit paßt so gar nicht zu der ansonsten sehr hochwertig ausgeführten Gangreglerpartie.

Doxa 103: goldfarbige Glucydur-Unruh mit Nivarox-I-Spirale

goldfarbige Glucydur-Unruh mit Nivarox-I-Spirale

Die Glucydur-Schraubenunruh ist eine echte Augenweide!

Doxa 103: Doxa 103 Zifferblattseite

Doxa 103 Zifferblattseite

Auch zifferblattseitig ist alles typisch ETA: Der Kupplungsaufzug, das bei “7” sichtbare Großbodenrad mit seiner massiven Achse, das bei “7:30” eingreifende Kleinbodenrad, das das Minutenrad indirekt antreibt, und nicht zuletzt das Stundenrad mit der ETA-typischen Spreizfeder, die dafür sorgt, daß sich auch bei Stößen das Stundenrad nicht verstellt.

Daß das Werk schon älteren Datums ist, erkennt man an der Hilfsminuterie am unteren Teil der Zifferblattplatine. Durch sie konnte das Werk auch ohne Zeitwaage hinreichend genau reguliert werden.

Im Labor

Das Werk kam komplett verharzt und in einer Uhr in bedauerlichem Zustand (siehe unten) ins Labor und wurde erstmal vollständig gereinigt und geölt.

Einen kleinen Defekt besitzt dieses Werk dennoch: Dadurch, daß die Zahnräder des Räderwerks so nah beieinander sind und minimal "eiern", kann es ab und zu vorkommen, daß sie sich leicht berühren und dadurch ein wenig das Werk abbremsen bzw. die Unruhschwingweite negativ beeinflussen.

Gut möglich, daß das eine Folge der schlechten Behandlung der Doxa-Uhr ist. Auf der, hier auf doppelte Genauigkeit eingestellten Zeitwaage machte das Werk zwar einen recht guten Eindruck, angesichts der guten Gangreglerpartie bleibt es aber sicher hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Während die horizontalen Lagen noch mit +5 bzw. +15 akzeptabel sind, fallen drei von vier hängenden Lagen aus der Rolle und treiben die Uhr mit bis zu 45 Sekunden Nachgang pro Tag stark ins Minus. Eventuell ist die Ursache in den oben beschriebenen, sich leicht berührenden Zahnrädern zu suchen. Gerade in den vertikalen Lagen machen sich solche Fehler extrem stark bemerkbar, da hier die Zahnräder leicht in den Lagern "taumeln", was an der Höhenluft der Achsen liegt. Abhilfe könnten hier nur Decksteine leisten, die dieses Werk leider nicht besitzt.

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Technische Daten

Hersteller:Doxa
Kaliber:103
Größe:11 1/2''' (gemessen: 25,6mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Anzahl Steine:17
Hemmung:Anker
Unruh-Ausführungen: Glucydur-Schraubenunruh
Stoßsicherung(en): keine
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:ja
Regulierorgan:Spiralschlüssel
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad, Großbodenrad
  • Federhaus
Bauweise:Massivbau
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Winkelhebelfeder:4 Loch/Löcher
Ausstattung:
  • SCD (direkte Zentralsekunde)
Referenzen: Flume: K2 -

Anwendungsgalerie

Doxa 103: Doxa Herrenuhr

Doxa Herrenuhr

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