Junghans J68

Beschreibung

In den 1930er Jahren produzierte Junghans dieses offiziell 20-linige Stoppuhrenwerk, welches real allerdings nur einen Durchmesser von 18 1/2 Linien hatte.

Wie unschwer zu erkennen ist, ist dieses Werk sparsam mit Steinen ausgestattet, einzig die Unruh darf in zwei Steinlagern plus Decksteinen arbeiten, alle anderen Zapfen sind in einfachen Bohrungen gelagert.

Da eine Stoppuhr nicht 24 Stunden am Tag läuft, ist dies durchaus verschmerzbar.

Das Räderwerk ist standardmäßig aufgebaut, das Federhaus wirkt auf das außermittige Minutenrad bei 12 Uhr, welches sich mit doppelter Geschwindigkeit (eine Umdrehung in 30 Minuten) dreht, darauf folgen Kleinbodenrad, direkt angetriebenes Zentralsekundenrad und das Stahl-Ankerrad.

Eine Besonderheit gibt es beim Anker, anders als bei den meisten anderen Palettenankerhemmungen werden hier keine Rubinpaletten verwendet, sondern Paletten aus Stahl.

Das Junghans J68 gab es in zwei Ausführungen, einmal die hier gezeigte Version, bei der die Unruh mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde arbeitet, also mit 1/5 Sekunden Genauigkeit gemessen werden kann, und einmal mit der doppelten Schlagzahl, die eine Meßgenauigkeit von 1/10 Sekunden aufwies.

Die Regulierung erfolgt mit Hilfe eines langen Rückerzeigers.

Die besonders flache und breite Ringunruh ist noch nicht stoßgesichert und besitzt analog zum Anker eine Ellipse aus Stahl.

Über der Unruh wird eine Blattfeder geführt, die bei Stopp des Werks das Zentralsekundenrad bremst. Mit ihr verbunden ist ein federnder Hebel, der bei Stopp die Unruh anhält, und sie bei Start anwirft, so dass das Werk verzögerungsfrei losläuft.

Zifferblattseitig befindet sich der Schaltrad-Mechanismus, der nur Start-Stop beherrscht.

Die Rückstellung erfolgt jederzeit, also auch im laufenden Betrieb (“Flyback”) über den Hebel bei 11 Uhr.

Bei 5:30 Uhr sieht man den oben beschriebenen Hebel-Mechanismus.

Technische Daten

Anwendungsgalerie