Junghans J90

Beschreibung

Von Junghans gab es in all den Jahren nur zwei Zylinderwerke, die Kaliber 90 und 91, wobei das Kaliber 91 kleiner, aber konstruktiv fast identisch war.

Das Junghans J90 kam 1932 auf den Markt und wurde fünf Jahre lang produziert. Es besaß einen Durchmesser von 10 1/2 Linien und mußte, je nach Ausstattung mit einem oder sechs Lagersteinen vorlieb nehmen.

Da Zylinderwerke in den 1930er Jahren eigentlich längst technisch überholt waren, verwundert es nicht, dass dieses Werk schon 1937 wieder eingestellt wurde.

Die hier gezeigte sechssteinige Ausführung besitzt jeweils ein Lager- und Decksteinpaar für die Unruh und zwei Lagersteine für die Achse des Zylinderrades.

Der Aufbau des Räderwerks ist typisch für ein Zylinderwerk: Das Federhaus treibt das zentrale Minutenrad an, gefolgt vom Kleinbodenrad, Sekundenrad auf 6 Uhr und dem Stahl-Zylinderrad.

Als Unruh kommt eine, ebenfalls für Zylinderwerke ganz typische flache, schraubenlose, dreischenklige Ringunruh zum Einsatz, die mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde arbeitet und deren Schlagzahl grob mit Hilfe eines langen Rückerzeigers justiert werden kann. Grob deswegen, weil mit solchen einfachen Zylinderwerken keine hohen Ganggenauigkeiten zu erzielen sind.

Zifferblattseitig sieht man das recht ordentlich ausgeführte Gesperr und den Wippenaufzug.

Die U-förmige Lagerung der Unruh dient dazu, mehr oder weniger hemdsärmlig durch Verbiegen die Eingriffstiefe des Zylinderrads in den Unruhzylinder zu korrigieren, sofern nötig.

Technische Daten

Anwendungsgalerie