UMF 23-42

 
UMF 23-42 | Das Uhrwerksarchiv

UMF 23-42

Beschreibung

Ende der 50er Jahre plante UMF Ruhla die Ablösung bzw. Weiterentwicklung des bis dato verbauten, aber wegen ihrer Größe und Höhe nicht mehr zeitgemäßen Standard-Stiftankerwerke, dem UMF M54 / Thiel Start, die vor allem zu groß für Damenuhren waren.

Diese Weiterentwicklung, genannt “UMF Champion” bzw. UMF M 23 sollte in verschiedenen Ausführungen erhältlich sein, vom steinlosen Werk mit dezentraler Sekunde bis hin zu 23-steinigen Automatik. Es handelt sich dabei um ein 10 1/2-liniges Werk mit Stiftankerhemmung.

Tatsächlich wurden aber nur vier Ausführungen gebaut, darunter das UMF 23-32, das UMF 23-42 die andere mit kurzer Achse des Ankers.

Schon nach zwei Jahren wurde 1963 die Produktion zugunsten des Nachfolgers, des Kalibers 24 eingestellt.

UMF 23-42: Grundplatine

Grundplatine

Das Kaliber 23-42 besitzt keine Lagersteine für Zahnräder und Anker, einzig die Unruh mit ihrer Stein-Ellipse bekam ein doppeltes Steinlager-Paar (Deckstein und Lagerstein) spendiert.

Konstruktiv handelt es sich um eine einfache Pfeilerkonstruktion mit einer kleinen Besonderheit: Die Höhe des Unruhklobens ist mit einer Schraube (bei 1:30 Uhr) justierbar - eine etwas hemdsärmlige, aber dennoch sehr effiziente Konstruktion.

UMF 23-42: Räderwerk

Räderwerk

Das UMF 23-42 nutzt den klassischen Räderwerksaufbau mit direkt angetriebenem zentralem Minutenrad, Kleinbodenrad, Sekundenrad (das zifferblattseitig den Sekundenzeiger tragen kann - das wäre dann das Kaliber 23-41) und Ankerrad.

Das Minutenrohr ist hohl, da die Achse des Zentralsekundenrads durch es durch geht. Diese wird indirekt durch das Kleinbodenrad angetrieben. Das Minutenrohr ist dabei durch eine heruntergebogene Lasche der Dreiviertelplatine gelagert, obenauf liegt dann das Sekundenrad-Trieb, das werkssetig durch eine Feder gelagert und am Flattern gehindert wird. Diese Konstruktion macht den Service nicht unbedingt einfach, da das Kleinbodenrad quasi seitlich unter das Minutenradlager geschoben werden muß.

UMF 23-42: Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Die nicht stoßgesicherte Ringunruh dieses recht hoch bauenden Werks schlägt mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde und reguliert ein klassisches Stiftankerwerk. In der Seitenansicht sieht man sehr gut die Schraube zur Höhenjustierung des Unruhklobens. Sie biegt ihr mehr oder weniger weit nach oben.

UMF 23-42: UMF 23-42: Zifferblattseite

UMF 23-42: Zifferblattseite

Bei diesem Werk befindet sich das Gesperr, das eine richtige Sperrklinke besitzt, auf der Zifferblattseite. Ebenso findet man hier den zu erwartenden Wippenaufzug vor. Das Sperrrad ist nur auf die Welle des Federhauses gesteckt, aber durch eine mit zwei Schrauben fixierte Abdeckung gesichert - eine durchaus aufwändige Lösung.

Technische Daten

Hersteller:UMF
Kaliber:23-42
Größe:10 1/2''' (gemessen: 23,7mm)
Halbschwingungen pro Stunde:18000
Anzahl Steine:5
Hemmung:Stiftanker
Unruh-Ausführungen: Nickel-Ringunruh
Stoßsicherung(en): keine
Unruhlagerung / Richtung Spirale:Uhrzeigersinn
beweglicher Spiralklötzchenträger:nein
Regulierorgan:Spiralschlüssel
Werksaufbau:
  • Anker
  • Ankerrad (Hemmungsrad), Sekundenrad, Kleinbodenrad, Minutenrad, Federhaus
  • Zentralsekundentrieb
Bauweise:Pfeilerbauweise
Aufzugstyp:Wippenaufzug
Winkelhebelfeder:2 Loch/Löcher
Ausstattung:
  • SCI (indirekte Zentralsekunde)
Produktionszeitraum:1961 - 1963
Referenzen: Flume: K3 66
Inventarnummer:17033