Raketa 3056A

 
Raketa 3056A |

Raketa 3056A

Beschreibung

In den frühen 1980er Jahren kam das russische Quarz-Kaliber Raketa 3056A auf den Markt, das gegenüber seinem Vorgänger, dem Chaika 3056, eine veränderte Elektronikplatine, und vor allem einen Lavet-Schrittmotor statt eines 45°-Schrittmotors besitzt.

Das Suffix “A” wurde in Russland verwendet, um Kaliber mit gleichem Durchmesser (30mm) und gleicher Ausstattung (56 = Quarz mit Zentralsekunde) aber unterschiedlichen Bauteilen zu unterscheiden.

Nicht von Raketa, sondern auch Poljot, Slava und Chaika bauten dieses Kaliber, hier wird die Raketa-Version vorgestellt.

Raketa 3056A: Grundplatine

Grundplatine

Wie bei den meisten modernen Quarzwerken befindet sich auch hier die Kronenschaltung auf der Innenseite der Grundplatine. Diese fällt mit einem Durchmesser von 30mm (real sogar 31,0mm) sehr groß aus, zeigt aber eine saubere Verarbeitung, mit einem stabilen Messinglager des zentralen Minutenrads, zwei Rubin-Lagern für Übertragungs- und Kleinbodenrad, sowie einer Aussparung, in die später Stator und Rotor-Lager (mit Rubin) des Lavet-Schrittmotors eingesetzt werden.

Schön zu erkennen sind die dünnen, federnden Hebel, mit denen bei gezogener Krone das Werk gestoppt wird, sowohl mechanisch, als auch elektronisch.

Raketa 3056A: Rotorlager

Rotorlager

Das Rotorlager samt Stator wird in die Grundplatine eingesetzt und mit ihr verschraubt. Der Rotor ist dabei nur einseitig gelagert und wird magnetisch an Ort und Stelle gehalten.

Raketa 3056A: Räderwerk

Räderwerk

Der Räderwerksaufbau ist recht typisch für ein Quarzwerk: Der Stator treibt ein Übertragungs/Reduktionsrad an, gefolgt vom Zentralsekundenrad, Kleinbodenrad und zentralem Minutenrad.

Raketa 3056A: Seitenansicht des Räderwerks

Seitenansicht des Räderwerks

Bei gezogener Krone wird das Übertragungsrad mechanisch blockiert, außerdem wird ein Stift der Elektronikplatine gegen Masse kurzgeschlossen, wodurch auch die Elektronik gestoppt wird.

Raketa 3056A: Werk noch ohne Elektronikmodul

Werk noch ohne Elektronikmodul

Mit ingesamt sechs Lager- bzw. Decksteinen ist das Raketa 3056A sehr ordentlich ausgestattet.

Raketa 3056A: Elektronikmodul

Elektronikmodul

Die Elektronik findet auf einer recht großen Platine Platz, die neben dem IC auch noch einen Trimmkondensator besitzt, mit dem die Resonanzfrequenz des Quarzes möglichst genau auf 32768 Hertz gezogen wird.

Die Spule des Lavet-Schrittmotors wird mit zwei Kontaktplättchen verbunden, die im gezeigten Exemplar leider dem Batteriefraß einer ausgelaufenen Zelle zum Opfer gefallen sind.

Raketa 3056A: Unterseite Elektronikmodul

Unterseite Elektronikmodul

Hier wird noch ein sehr großer, fast schon altertümlicher Biegeschwinger-Quarz verwendet. Außerhalb Russlands war das schon viele Jahre nicht mehr Stand der Technik, und wurde durch kleine Stimmgabelquarze ersetzt.

Raketa 3056A: offene Zifferblattseite

offene Zifferblattseite

Interessant bei diesem Werk ist, dass die Zifferblattseite nochmal eine eigene Abdeckung besitzt, die auch gleichzeitig Wechsel- und Kronenrad sicher.

Raketa 3056A: Raketa 3056A: Zifferblattseite

Raketa 3056A: Zifferblattseite

Technische Daten

Hersteller:Raketa
Kaliber:3056A
Größe:13 3/4''' (gemessen: 31,0mm)
Frequenz:32768 Hz
Anzahl Steine:6
Hemmung:Quarz
Stoßsicherung(en): keine
Regulierorgan:Trimmkondensator
Werksaufbau:
  • Rotor
  • Übertragungsrad, Sekundenrad, Kleinbodenrad, Minutenrad
Bauweise:Pfeilerbauweise
Aufzugstyp:Kupplungsaufzug
Befestigung Winkelhebel:gesteckt
Ausstattung:
  • SCD (direkte Zentralsekunde)
Inventarnummer:23070

Anwendungsgalerie

Raketa 3056A: Raketa Herrenuhr

Raketa Herrenuhr

Dieses Werk samt Uhr ist eine Spende von Jake R. Kaywell an das Uhrwerksarchiv. Ganz herzlichen Dank für die tolle Unterstützung!