Beschreibung
Eines der wohl bekanntesten russischen Werke ist das Kaliber Zaria 2009B, ein Handaufzugswerk mit einem Durchmesser von 20mm = 8 3/4 Linien.
Es ist der technisch stark modernisierte Nachfolger des Zaria 2009, besitzt aber technisch überhaupt keine Gemeinsamkeiten mehr mit ihm.
Die etwas weniger bekannte, ältere Version nutzt noch einen festen Spiralklötzchenträger und eine hauseigene Stoßsicherung, die ein wenig an eine Ruby-Neutro-Shock erinnert.
Die erste Besonderheit dieses nur 2,9mm flachen Werks besteht darin, daß kein zentrales Minutenrad verwendet wird, sondern ein kleines Übertragungsrad, welches unter einer eigenen Brücke gelagert ist.
Selbstverständlich geizt das Zaria 2009B nicht mit Lagersteinen, in Summe sind es sogar 21 Stück (incl. Ellipse und Ankerpaletten).
In das Übertragungsrad greift das Großboden- oder auch außermittige Minutenrad ein, bei dem das Trieb mit einer Rutschkupplung versehen ist:
Auf das Großbodenrad folgt ein doppelt verzahntes Kleinbodenrad, welches das Trieb der indirekten Zentralsekunde antreibt. Die doppelte Verzahnung sorgt dabei für einen spielfreien und gleichmäßigen Lauf.
Eine weitere Besonderheit ist, daß das Zentralsekundentrieb nicht nur werksseitig steingelagert ist, sondern auch zifferblattseitig, und zwar dergestalt, daß sich in der Hohlwelle, auf die später das Minutenrohr gesteckt wird, ein Lagerstein befindet:
Übrigens erfordert die Verwendung des Übertragungsrads, daß sich das Federhaus entgegen der sonst üblichen Drehrichtung dreht. Das bedeutet, dass auch für den Aufzug ein Zwischenrad notwendig ist, um die Drehrichtung des Sperrrads umzukehren.
Die restlichen beiden Räder des Räderwerks sind dagegen Standard: Sekundenrad und Ankerrad. Sie sind unter einem eigenen Kloben gelagert.
Mit nur 18000 Halbschwingungen pro Stunde ist das Zaria 2009B ein Langsamschwinger. Als Unruh kommt immerhin eine dreischenklige Glucydur-Unruh zum Einsatz, die stoßgesichert ist. Die neueren Ausführungen nutzen hierfür stets die gängige dreischenklige Stoßsicherung.
Die Regulierung des Werks muß direkt am Spiralschlüssel erfolgen.
Um das Höhenspiel der Unruhwelle für unterschiedliche Stoßsicherungen auszugleichen, wird eine etwas hemdsärmelige, aber für russische Uhren ganz typische Lösung eingesetzt, ein flaches Metallplättchen, das zwischen Unruhkloben und Grundplatine gesetzt wird.
Bei den älteren Ausführungen ist es noch fixiert und aus Messing.
Zifferblattseitig läßt die neue Ausführung schon die Vorbereitung für eine Datumsindikation erahnen, für sie gibt es bereits eine kleine Vertiefung bei 8 Uhr.
Natürlich nutzt das Zaria 2009B bereits einen Kupplungsaufzug.
Das Zeigerstellrad wirkt hierbei erst auf ein Übertragungsrad, und dann auf das Trieb des Großbodenrads/dezentralen Minutenrads ein, gefolgt vom Wechselrad, welches gleichzeitig Minutenrohr und Stundenrad antreibt.
Technische Daten
Hersteller: | Zaria |
Kaliber: | 2009B |
Größe: | 8 3/4''' (gemessen: 20,0mm) |
Höhe: | 2,90mm |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Anzahl Steine: | 21 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Glucydur-Ringunruh (dreischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
3-schenklig russisch ? |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein/ja |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 3 Loch/Löcher |
Befestigung Winkelhebel: | gesteckt |
Ausstattung: |
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Referenzen: |
Flume: (K3 13) |
Erwähnung in Artikeln (Jahre): | 1983 |
Inventarnummer: | 23056 |