Beschreibung
Video on YouTubeDas 11 1/2 linige Peseux 7050 ist Teil der letzten Kaliberserie von Peseux. Basierend auf dem flachen Basiswerk 7040 unterscheidet es sich nur durch den um eine Linie vergrößerten Durchmesser der Grundplatine, der Rest ist identisch. Das direkt verwandete Kaliber Peseux 7070 ist vom Durchmesser her identisch, besitzt aber eine etwas größere Bauhöhe und vor allem ein höher bauendes Federhaus.
Die Kaliberserie 7040-7077 wurde Ende der 60er Jahre lanciert und besteht aus flachen Handaufzugswerken mit und ohne Datums-, bzw. Tag-Datums-Indikation. Eine Sekundenanzeige gibt es wenn, dann nur dezentral auf “6”, aber keine zentrale Sekunde.
Der massiven Grundplatine sieht man gleich die Vergrößerung an, insbesondere im Bereich des Aufzugs.
Alle Lager, sogar das des Minutenrads, sind mit Lagersteinen versehen, nur das Federhaus kann wegen seiner geringen Umdrehungszahl darauf verzichten.
Der Räderwerksaufbau ist seit Jahrzehnten derselbe und geht zurück auf die dreistelligen Kaliber aus den 40er Jahren. Das einzige Zugeständnis an die Moderne ist, daß das Minutenrad inzwischen unter der Räderwerksbrücke gelagert ist, früher wurde es unter der Aufzugsbrücke gelagert.
Wie schon bei frühen Taschenuhren besteht das Räderwerk aus einem direkt vom Federhaus angetriebenen Minutenrad, gefolgt vom Kleinbodenrad, dann dem Sekundenrad auf 6 Uhr, sowie dem Ankerrad. Es ist also möglich, über eine verlängerte Sekundenradwelle eine dezentrale Sekundenanzeige zu realisieren.
Die dreischenklige Ringunruh ist in zwei Incabloc-Stoßsicherungen gelagert und schlägt mit zeitgemäßen 21600 Halbschwingungen pro Stunde.
Eine interessantes, da sehr modern ausgeführtes Detail ist das Gesperr des Peseux 7050:
Die Sperrklinke ist ein gestanztes Metallstück, das mit einer Achse in der Grundplatine steckt und mit zwei runden Stiften in das Sperrad eingreift. Vermutlich ist das eine zahnschonende Lösung und preiswert noch dazu.
Die u-förmige Sperrfeder greift dabei nicht in eine der beiden Stifte ein, sondern in die “Nase” der Sperrklinke, die sich unter dem Sperrrad befindet. Eine pragmatische, aber bewährt sichere Lösung.
Zifferblattseitig erkennt man, wie flach der Boden der Grundplatine ist, hier wurde wirklich um jeden hunderstel Millimeter gekämpft.
Die Winkelhebelfeder ist gut erkennbar sehr charakteristisch ausgeführt, sie sichert auch gleichzeitig das Übertragungsrad und das Wechselrad.
Ansonsten erkennt man natürlich den Kupplungsaufzug, sowie die beiden großen Ausschnitte unterhalb des Ankers zum Ölen bzw. Überprüfen der Paletten.
Im Labor
Zeitwaagen-Ergebnis
Auf der Zeitwaage beeindruckte das Exemplar durch einen schnurgeraden Lauf, in Position “Zifferblatt unten” sogar mit +-0 Abweichung. Einzig der Amplitudeneinbruch samt relativ großer Gangverlangsamung ist ein Hinweis darauf, daß nach 30 bis 40 Jahren ein Ölwechsel, insbesondere für die Unruhlager, angebracht wäre. Danach dürfte das Werk in sämtlichen Lagen wieder annähernd chronometergenau laufen. Beeindruckend, zu was dieses ausgereifte Werk in der Lage ist.horizontale Lagen | |||
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Zifferblatt oben | -7 s/Tag | 249° | 0.4ms |
Zifferblatt unten | 0 s/Tag | 211° | 0.3ms |
vertikale Lagen | |||
Krone rechts (12 oben) | -19 s/Tag | 220° | 0.2ms |
Krone oben (3 oben) | -26 s/Tag | 216° | 0.1ms |
Krone links (6 oben) | -38 s/Tag | 217° | 0.5ms |
Krone unten (9 oben) | -22 s/Tag | 224° | 0.5ms |
Technische Daten
Hersteller: | Peseux |
Kaliber: | 7050 |
Größe: | 11 1/2''' |
Halbschwingungen pro Stunde: | 21600 |
Hebewinkel: | 52° |
Anzahl Steine: | 17 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Nickel-Ringunruh |
Stoßsicherung(en): |
Incabloc |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | ja |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 2 Loch/Löcher |
Referenzen: |
Flume: K3 42 |
Erwähnung in Artikeln (Jahre): | 1968 |