Beschreibung
Ein recht selten zu findendes Werk ist das Felsa 760, auch bekannt unter seiner Bezeichnung “Permutator”, das mit der Komplikation einer Gangreserveanzeige ausgestattet ist.
Wie alle Felsa-Werke, so ist auch dieses Werk qualitativ weit oben zu finden, selbstverständlich sind alle wichtigen Lager, hier sogar inclusive das des Minutenrads, mit Steinen ausgestattet.
Zusammen mit den Lagern des Automaticwerks kommt man so auf die stattliche Zahl von 30 Steinen.
Das zentrale Minutenrad war Anfang der 60er Jahre, als dieses Werk auf den Markt kam, durchaus noch Stand der Technik, und die große Grundplatine erlaubte trotzdem ein sehr groß dimensioniertes Federhaus.
Richtig klassisch ist der Räderwerksaufbau: Das vom Federhaus direkt angetriebene zentrale Minutenrad wirkt auf das Kleinbodenrad ein, gefolgt vom Sekundenrad und schließlich dem Ankerrad.
Die Zentralsekunde wird indirekt über das doppelte Kleinbodenrad angetrieben.
Durch die doppelte Verzahnung des Kleinbodenrads wird ein Flattern des Zentralsekundentriebs, bedingt durch die große Übersetzung, effektiv verhindert.
Das Felsa 760 verwendet in der hier vorgestellten Ausführung eine, in zwei Incabloc-Lagern stoßgesicherte, goldfarbige Glucydur-Schraubenunruh. Mehr geht nicht!
Sie schlägt noch gemächlich mit 18000 Halbschwingungen pro Stunde und kann mit Hilfe eines langen Rückerzeigers weitgehend exakt reguliert werden.
Um für den Automaticmechanismus Platz zu schaffen, ohne die Bauhöhe des Werks negativ zu beeinflussen, wanderte das Kronrad auf die Innenseite der Räderwerks- und Federhausbrücke. Das Gesperr des Federhauses befindet sich ganz auf der Außenseite des Werks, auch hier wurde wieder Platz eingespart.
Das Felsa 760 verwendet den bewährten Bidynator-Aufzugsmechanismus, bei dem ein Hebelwechsler das vom Rotor angetriebene Übertragungsrad je nach Drehrichtung auf eines der beiden Wechselräder einwirken läßt. Ein Gesperr am linken Wechselrad stellt sicher, dass der Aufzug nur in einer Richtung erfolgen kann.
Das am Schluß folgende Kupplungsrad, das mit einer Lamellenkupplung ausgestattet ist (im Bild leider defekt) überträgt einerseits die Kraft auf das Sperrrad, und sorgt andererseits dafür, dass der Automaticmechanismus beim Handaufzug ausgekuppelt ist, es also nicht zu Verschleißerscheinungen kommt.
Der Hebel des Wechslers, sowie die drei Räder des Automaticmechanismus sind steingelagert.
Ebenfalls steingelagert ist der Rotor. Er (bzw. sein Steinlager) arbeitet auf einer Achse, und er ist auf seiner Außenseite mit einer Schwermetallfüllung, vermutlich Blei, versehen.
Vom Federhaus werden zwei Achsen nach außen geführt, erkennbar auf 12:30 Uhr.
Die erste Achse ist starr mit dem Federhausboden verbunden und trägt ein kleines Zahnrad, die zweite Achse ist mit dem Federkern verbunden und trägt einen Vierkant.
Die Gangreserveanzeige funktioniert recht einfach, sie mißt die Differenz zwischen beiden Achsen und damit den Spannungszustand der Zugfeder. Nach zwei Übersetzungen beträgt die maximale Differnz nur noch etwa 270° und kann damit einen Zeiger auf der Zifferblattseite antreiben.
Da das Federhaus eines Automaticwerks stets mit einer Rutschkupplung versehen ist, muß sichergestellt sein, dass das Durchrutschen bei Vollaufzug nicht mit in die Berechnung eingeht. Dies passiert dadurch, dass das Zahnrad der Anzeige bei Vollaufzug sperrt und mit Hilfe einer Rutschkupplung am vorherigen Übertragungsrad ausgekuppelt wird.
Der Rest der Zifferblattseite ist weit weniger spektakulär:
Kupplungsaufzug und Incabloß-Stoßsicherung sind Standard, und
der Deckstein des Ankerrads, sowohl auf der Zifferblattseite, als
auch auf der Werksseite zeugen von einer hohen Qualität bei
der Ausführung des Werks.
Das Felsa 760 bietet eine einfache Datumsanzeige, bei der ein federunterstütztes Metallplättchen für das Einrasten des Datumsrings zuständig ist. Diese Konstruktion ist einfacher zu Handhaben bei einer Revision, als die normalerweise übliche Kombination aus Hebel und (flugfähiger) Feder.
Technische Daten
Hersteller: | Felsa |
Kaliber: | 760 |
Größe: | 11 1/2''' (gemessen: 25,7mm) |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Anzahl Steine: | 30 |
Hemmung: | Anker |
Unruh-Ausführungen: |
Glucydur-Schraubenunruh (zweischenklig) |
Stoßsicherung(en): |
Incabloc |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Rückerzeiger mit langem Arm |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Massivbau |
Aufzugstyp: | Kupplungsaufzug |
Winkelhebelfeder: | 2 Loch/Löcher |
Ausstattung: |
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Referenzen: |
Flume: 1962 87 |
Erwähnung in Artikeln (Jahre): | 1959 |
Inventarnummer: | 20059 |