Beschreibung
Karl Rexer, der Pforzheimer Generalimporteur für DDR-Uhren wollte um 1970 einen Möchtegern-Chronographen in sein Programm mit aufnehmen. Dieser sollte ursprünglich gar keine echte Stoppfunktion besitzen, sondern wie bei anderen Fake-Chronographen nur das Werk anhalten und wieder starten
Die Ingenieure der UMF in Ruhla, die hierfür die Werke liefern sollten, wollten diesen “Fake” nicht mitmachen und konstruierten so auf die Schnelle eine einfache, aber funktionale Version eines Chronographen, das Kaliber UMF 24-35.
Die Chronographen-Komplikation besteht nur aus einer zentralen Stopp-Sekunde, die über den Drücker bei 4 Uhr kurzzeitig (nur während der Drücker gedrückt ist) angehalten werden und über den Drückern bei 2 Uhr während des Laufs zurückgestellt werden kann. Die normale Zeitanzeige läuft dabei stets weiter, insofern handelt es sich bei diesem Werk durchaus um einen “richtigen” Chronographen.
Das UMF 24-35, hier in der Ausführung B mit festem Spiralklötzchenträger, ist ein einfaches Stiftankerwerk ohne Steine, das mit langsamen 18000 Halbschwingungen pro Stunde tickt. In späteren Ausführungen wurde der Blockierhebel durch eine Plastikversion ersetzt.
Auf ein Zerlegen des Werks wurde verzichtet, weil erfahrungsgemäß gerade die langen Lagerzapfen für die Zentralsekundenanzeige (die hier als Stoppsekunden anzeige ausgelegt ist) recht empfindlich sind, und sich das Werk samt Gehäuse noch in sehr gutem Zustand befindet.
Technische Daten
Hersteller: | UMF |
Kaliber: | 24-35 |
Basiskaliber: | UMF 24-30 |
Größe: | 10 1/2''' |
Halbschwingungen pro Stunde: | 18000 |
Hemmung: | Stiftanker |
Unruh-Ausführungen: |
Nickel-Ringunruh |
Stoßsicherung(en): |
keine |
Unruhlagerung / Richtung Spirale: | Uhrzeigersinn |
beweglicher Spiralklötzchenträger: | nein |
Regulierorgan: | Spiralschlüssel |
Werksaufbau: |
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Bauweise: | Pfeilerbauweise |
Aufzugstyp: | Wippenaufzug |
Ausstattung: |
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Produktionszeitraum: | 1970 - 1978 |
Referenzen: |
Flume: K3 66 |
Inventarnummer: | 18018 |